Auf diesen Tag und diese Ankündigung habe ich mich schon lange gefreut. Denn ich darf Euch, das großartige Video BOB von Brandt Brauer Frick, welches ich schon im Vorfeld dank Herrn Frick während einer gemeinsamen Session sehen konnte, vorstellen.
Und ehrlich gesagt, weiß ich vor lauter Begeisterung nun nicht wirklich, wo ich anfangen soll, denn das Video strotzt nur so vor Details und Zitaten. Allein die Einleitung bzw. Titelsequenz, die an die großen US TV-Shows der 60er erinnert, der grandiose Ansager der Dieter-Thomas Heck locker das Wasser reichen kann und der Wahnwitzige Titel der Sendung "Minimal Parade" ist so genial, dass das alleine als Video schon das schauen wert währe. Aus der Hüfte raus gräbt der Moderator dann noch ganz lässig die Assistentin an und wir befinden uns inmitten einer surreal fiktiven Beatsendung, die viel verspricht und teased. Doch hält das Video tatsächlich das Niveau?
Aber klar! Zum einen hat sicher die hervorragende Bildästhetik damit zu tun und zum anderen handelt es sich bei dem Song BOB um wunderbare elektronische Musik. Dazu aber später mehr. Zurück zum Look. Die Kamerafahrten sind wohltuend lang, die Musiker im monotonen Bewegungsablauf á la Kraftwerk befinden sich closed meistens im Anschnitt und die 360° Fahrten der Kamera um die Akteure herum erzeugen eine Spannung durch die man regelrecht ins Video gesaugt wird. Ein Break gegen Mitte des Songs wird mit einer Schwarzblende unterstützt und wir kommen aus einem klaren, graublauen und linearen Look in eine schemenhafte schwarze Welt, in der die Musiker nur noch schwarze Silhouetten sind, während auf den Podesten vier Primaballerinas in weiß dem ganzen Song durch ihren synchronen Tanz noch mehr Gewicht und Kraft verleihen, ohne das ganze dabei zu Verkitschen. Die Abmoderation, in der nochmals jeder Musiker vorgestellt wird, rundet das ganze beachtlich ab.
Das ganze Video ist extrem hochwertig produziert und ging sicher nur, da es sich um die Abschlussarbeit von Daniel Brandt, der kreative Kopf hinter dem Video, handelt. Somit konnte er dank der Kunsthochschule für Medien in Köln, auch ohne großes Budget auf hochwertige Geräte zurück greifen und dieses Video drehen. Da kommen also wieder alle Komponenten zusammen. Zum einen drei fabelhafte Musiker, die durch ihre einzelnen Tätigkeiten, Talente & Fähigkeiten das Projekt selbst auf eine ganz andere Ebene bringen plus eine Menge Glück und der Tatsache, sich gefunden zu haben. Gratulation!
Musikalisch machen Brandt Brauer Frick eigentlich klassischen House, durchaus auch mal verfrickelter und minimaler. Das interessante an ihrer Musik ist halt, dass es sich bei allen Samples, die in ihrer Musik verwendet werden, um analoge Samples handelt. Die Basedrum ist halt keine Kick aus einer 909 sondern tatsächlich vom Schlagzeug abgenommen. Auch interessant fand ich, das bestimmte percussive Sounds aus dem Klavier kommen. Erzeugt durch Schläge auf die Seiten des Klaviers. Insgesamt sei zu sagen, dass das ganze nicht neu ist, doch die Zusammensetzung findet auf sehr, sehr hohem Niveau statt.
Am 30.11. kommt dann noch auf ihrem eigenen Label The Gym ihre neue Maxi mit den Tracks Walloh und Button auf Vinyl raus. 2 Tracks, die man auf sich wirken lassen muß um sie zu verstehen. Zuhören wird dank der drei wieder groß geschrieben. In unserer schnelllebigen Zeit ein Geschenk, was ich gerne annehme.
Fazit: Von BRANDT BRAUER FRICK werden wir sicher noch mehr hören. Wer so viel Leidenschaft und Liebe in seine Musik packt, hat es verdient erwähnt zu werden. Weiter so!
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